Mir ist das Thema in den Sinn gekommen, als letztens ein befreundeter Pferdehalter eine neue Box suchte. Am alten Stall hatte Ingo sein Pferd einige Stunden auf der Weide. Am neuen Stall sollte das Pferdchen (bei einem Shire Horse vielleicht nicht unbedingt die richtige Bezeichnung 😉 ) rund um die Uhr auf der Weide stehen. Und da kamen natürlich sofort die heftigsten Diskussionen im Freundeskreis auf, ob und wenn ja, wie man dem Pferd die Umstellung erleichtern könne.
Wie die Juristen immer sagen: Kommt darauf an!
Wenn man genug Platz, sprich Weide zur Verfügung hat, kann man sich glücklich schätzen. Denn dann dürfte sich irgendwo eine abgefressene Weide finden, wo man den Neuling unterbringen kann. Nicht vergessen, Pferde sind Herdentiere. Also sollte die abgefressene Stelle schon in der nächsten Nähe der neuen Stallgenossen sein.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, das man ein Stück von der Wiese der Herde abtrennt. Da kann sich dann der Neuling mit der Pferdegemeinschaft anfreunden und sich gleichzeitig an die neuen Fressmöglichkeiten (rund um die Uhr) gewöhnen. Insbesondere bei Platzmangel bleibt oft nur diese Lösung.
Zur Not kann man natürlich auch eine Fressbremse (Maulkorb) verwenden. Allerdings bin ich davon kein Freund. Weder bei Hunden, noch bei Pferden, finde ich solch eine Vergewaltigung gut. Bei einem bissigen Hund kann ich die Notwendigkeit ja noch verstehen. Aber wenn ich abends die Pferde von der Weide hole (und da gibt es ja leider auch ein paar mit Maulkorb) habe ich immer Mitleid mit denen, die einen Maulkorb tragen müssen. Und (es kann natürlich Einbildung sein) ich meine zu beobachten, das der Maulkorb für die Pferde schon eine Beeinträchtigung darstellt und unangenehm ist. Wenn Sie sich nach reiflicher Überlegung trotzdem für einen Maulkorb entscheiden, sollten Sie unsere Fressbremsen auf jeden Fall mit in die nähere Auswahl nehmen.
Wer sich näher mit dieser Thematik beschäftigen möchte, für den sei an dieser Stelle noch auf den Artikel Weidemanagement verwiesen.